Ich war in einem Kurzurlaub und eigentlich gar nicht zum Spurenlesen gekommen (geht das überhaupt?). Umso größer war meine Überraschung, als ich auf einem Feldweg eine wunderschöne Fährte von einem Tier fand, dass in meinem Heimatrevier gar nicht unterwegs ist: der Waschbär.
Der Weg war teilweise mit Blättern und einer Grasschicht bedeckt. Der Kleinbär lief, wie von ihm gewöhnt, auf dem matschigen Untergrund und hinterließ so seine unverkennbaren Kleinkind-ähnlichen Fußabdrücke. Schaut man nicht genau hin, könnte man sie wirklich mit der Spur einer Kinderhand verwechseln. Und eh mir so etwas passiert, schau ich lieber zweimal hin ;-) Dies war jedoch wirklich die Spur eines Waschbären, der sich hier in seinem typischen extrem übereilten Schritt fortbewegte. Extrem übereilt deshalb, weil im Spurbild der Hinterfuß einer Seite, den Vorderfuß der gleichen Seite soweit überholt, dass dieser nahezu parallel neben dem Vorderfuß der anderen Seite aufsetzt. Versuch das mal - das ist echt nicht einfach! Dieses Spurbild ist unverkennbar und zu einem Teil der "buckligen" Körperhaltung des Waschbärs geschuldet. Die restliche Zeit versuchten wir nun noch die einzelnen Trittsiegel mit Stäbchen (die ich natürlich dabei hatte ;-)) zu markieren und so den Weg des Waschbären zu rekonstruieren. Gar nicht so einfach!
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