Mit ein paar einfachen Skizzen und einer Idee fing es an. Mein neues Projekt "Spuren heimischer Wildtiere" ist seit einiger Zeit abgeschlossen. Nun gibt es auch ein "Hinter den Kulissen" über die Entstehung der Lernkarten.
Zu Beginn hatte ich noch eine Art Memory-Spiel im Kopf. Das verwarf ich zugunsten von kleinen Lernkarten im A6 Format. Aber was sollte alles drauf stehen? Infos zum Tier, wie Habitat und Fressgewohnheiten? Viel zu wenig Platz. Außerdem gibt es diese Infos schon in jedem guten Tierbuch. Wir wollen hier ja Fährtenlesen lernen und so habe ich das Hauptaugenmerk auf Trittsiegel und deren Beschreibung gelegt.
Die Idee stand und als nächstes ging es ans zeichnen, entwerfen, erstellen, messen, verwerfen, drucken, begutachten und erneutes verwerfen. Ein Wust an Arbeit!
Und immer wieder neu zeichnen. Wie soll ich die Trittsiegel darstellen? Mit Konturschraffur oder Kreuzschraffur? Ohne? Wie viele Details sind nötig? Wie kann ich Details und wichtige Merkmale unterbringen und es trotzdem noch einfach halten? Sind die Zeichnungen überhaupt als Fußabdrücke zu erkennen? Oder nutze ich doch lieber ein Foto?
Ich entschloss mich für die stilisierte Variante. Trittsiegel auf Fotos sind oft schwer zu erkennen und zeigen nur eine Betrachtungsweise - nämlich meine. Die stilisierten Bilder sollen arttypisch sein und die wesentlichen Merkmal zeigen. So sind sie dann auch im Freiland zu erkennen.
Da ich viele Trittsiegelfotos von meiner Draußenzeit habe, habe ich von diesen abgezeichnet. Immer wieder habe ich Details ergänzt, Linien nachgezogen und geändert. Und als alles für den Vorderfuß fertig war, kam der Hinterfuß dran. Ein langer Prozess, der sich gelohnt hat. Letztendlich mussten die Zeichnungen noch digitalisiert und die korrekten Maße aufgetragen werden. Alles andere als einfach, denn die Proportionen müssen stimmig bleiben.
Entwicklung einer Lernkarte in drei groben Schritten
Für die Beschreibung der Trittsiegel griff ich auf meine Tierjournale zurück, die ich in den letzten Jahren angefertigt habe und die ich immer wieder erweitere und jede neue Erkenntnis darin festhalte.
Die Lernkarten sollten aus einem stabilen Karton bestehen und alles auf einem handliches A6 Format untergebracht werden. Die ersten Versuche waren gut. Die Zeichnungen und die Tierbilder sahen wundervoll aus. Ich beschloss ein anders Papier zu verwenden um noch mehr Qualität hineinzubringen, Karton 260g mit Oberflächenstruktur. Leider verlief darauf die Farbe. Somit nicht verwendbar, wieder was gelernt. Letztendlich fand ich eine gute Alternative, auf der die Farben und die Linien perfekt abgebildet werden. Und ich konnte mich aber nicht entscheiden: dunkles oder helles Papier? Somit wurden es letztendlich zwei Editionen, die dunkle und die helle Edition.
Die positiven Antworten zeigen mir, dass die Karten gut gelungen sind und euch gut gefallen. Das freut mich. Sollten sie weiter so gut ankommen, werde ich mich an eine Erweiterung machen.
Stets gute Spuren,
Sebastian
Comments